Der Anfang der Herrenkonfektion der Firma Ludw. Montanus bestand 1898 aus Heimarbeitern, die durch die Auftraggeber Herrn Pfeiffer und Herrn Ludwig Montanus die Stoffe und Zutaten übernahmen und nach Ihren eigenen Modellen fertigten. Es waren Schneider, die alleine oder mit Ihrer Familie für die Firma Sakkos oder Hosen herstellten. Die hergestellten Teile wurden in der Firma einer Qualitätskontrolle unterzogen und neue Arbeit wurde mitgegeben. Da jeder Schneider nach eigenen Modellen arbeitete, war die Qualität sehr unterschiedlich.
Man gründete eine OHG. Es wurden einheitlichen Modelle erstellt, Zuschneidemaschinen, Knopflochmaschinen und Bügeltische zum Endbügeln der in Heimarbeit genähten Teile angeschafft. Hierdurch entstand eine bedeutend bessere Qualität. Es war der Beginn für eine Serienfertigung im heutigen Firmengebäude in der Kurbrunnenstraße 18, 52066 Aachen.
1911 kauften Herr Windesheim und Herr Silberstein die Firma und bauten die Produktionsstätte im Hause Montanus weiter aus. Nach dem ersten Weltkrieg wurde in Berlin eine Zweigniederlassung gegründet, diese jedoch 1927 wieder aufgelöst. Die Aachener Produktionsstätte vergrößerte sich rasch, unterstützt von vielen Heimarbeitern, die ebenfalls für die Firma Sakkos und Hosen nähten. Der spätere Inhaber der Firma Herr Leo Meyers Senior hatte bereits von Familienseite in Kornelimünster bei Aachen ein bekanntes Einzelhandelsgeschäft. Kunden aus der Eifel wurden zu jener Zeit mit Pferdewagen beliefert, und dabei wieder neue Aufträge entgegengenommen. Hierfür bezog man unter anderem bereits um die Jahrhundertwende Herrenkonfektion der Firma Montanus. Dies führte nach Übernahme der Firma Montanus durch Herrn Windesheim zu verstärkten geschäftlichen und auch familiären Beziehungen zu Herrn Leo Meyers Senior. In den jetzt folgenden Jahren entstand ein aktiver Handel mit der Firma Montanus.
Herr Silberstein schied durch vorzeitiges Ableben aus der Firma aus.
Am 31.10.1938 kaufte Herr Walter Meyers die Firma von Herrn Windesheim. Aufgrund der damaligen Politik der Nazionalsozialisten gegenüber dem jüdischen Volk, wurde Herr Windesheim, nachdem er Herrn Leo Meyers Senior das Unternehmen verkauft hatte, von der geheimen Staatspolizei inhaftiert. Durch Intervention von Herr Leo Meyers Senior ließ man Herrn Windesheim frei, um den neuen Inhaber einzuarbeiten. Diese Zeit wurde genutzt, um Herrn Windesheim und seiner Familie die Flucht über die holländische Grenze zu ermöglichen. Sie wurde in den Hafen von Rotterdam gebracht, von wo Familie Windesheim per Schiff nach Buenos Aires fuhr. Dort gründete er eine neue Firma.
Im zweiten Weltkrieg wurden zu über 70 Prozent Wehrmachtuniformen in der Produktion hergestellt. Inzwischen stieg die Belegschaft auf über 250 Personen an, diese kamen ausschließlich aus dem Umfeld von Aachen.
Bei mehreren Bombenangriffen in den Jahren 1943/44 brannte die Hälfte der vorhandenen Produktionsstätte nieder. Kurz zuvor hatte Herr Leo Meyers Senior in Verbindung mit der Brandwache die wertvollen Spezialmaschinen noch retten können. Der jetzige noch vorhandene Altbau wurde durch seinen selbstlosen Einsatz gerettet, indem er Brandbomben, die in die letzte Etage eingeschlagen waren, aus dem Fenster warf und dadurch den Bau rettete. Hierfür erhielt er den Luftschutzorden.
Bereits im Januar 1945 erhielt die Firma Montanus von der amerikanischen Militärregierung in Aachen als erster Betrieb in Deutschland die Produktionserlaubnis. Nach und nach kamen die früheren geflüchteten Mitarbeiter der Firma zurück und gemeinsam begann man mit dem Wiederaufbau. Da die Bezahlung für die Mitarbeiter keine Kaufkraft darstellte, organisierte Herr Leo Meyers Senior durch den sogenannten Kompensationshandel, Lebensmittel, um seinen Mitarbeitern das Leben erträglicher zu gestalten.
Die Söhne von Herrn Leo Meyers Senior, Herr Hans Meyers und Herr Walter Meyers und Frau Agnes Meyers (geb. Beys) traten in die Firma ein.
Durch den Tod von Herrn Leo Meyers Senior am 2. Dezember 1956 traten Hans und Walter Meyers in die Geschäftsleitung ein.
Bereits Anfang der sechziger Jahre begann die Entwicklung der heute weithin bekannten Übergrößen und Zwischengrößen für Anzüge, Sakkos und Hosen, welche inzwischen 98 Konfektionsgrößen umfassen.
Durch einen Unfalltod am 13. Juli 1984 schied Herr Hans Meyers aus der Firma aus.
Durch die stark gestiegenen Lohn- und Nebenkosten wurde im Jahre 1989 ein Teil der Produktion ins damalige Jugoslawien verlegt, um dort eine qualitative Produktion in einem modernen Betrieb aufzubauen. Aus qualitativen Gründen wird die Auslandsfertigung als gebrochene Fertigung durchgeführt, d.h. daß die anfänglichen Produktionsschritte im Haus in Aachen vollzogen werden, die darauffolgenden im Ausland stattfinden und die Endfertigung im Firmensitz in Aachen durchgeführt werden. Hierbei werden aus Qualitätsgründen maßgebliche Verarbeitungschritte auf Betriebsmittel der Firma Ludw. Montanus GmbH & Co. KG, im Ausland durchgeführt. Die Auslandsfertigung und Betriebsorganisation wurden vollständig auf EDV-Netzwerke umgestellt.
Herr Leo Meyers Junior trat 1990 in die Geschäftsleitung ein.
Außerdem wurde die Marke Monta mit Logo als geschützter Markenname eingetragen.
Große Fachgeschäfte im In- und Ausland waren Abnehmer der qualitativ hochwertigen Ware, besonders im Über- und Zwischengrößenbereich. Um weitere Vertriebswege zu nutzen, wurde ein selbständiger Herrenausstatter durch den Prokuristen Herrn Leo Meyers Junior in Neubrandenburg (Mecklenburg Vorpommern) am 17. April 1991 gegründet.
Im Oktober 1992 wurde der Firma ein großes Verkaufsgeschäft im Firmengebäude in der ersten Etage angegliedert: „Einkauf ab Fabrik“. Hierfür wurden hochwertige Aachener Tuche eingekauft und in 98 Größen konfektioniert. Die optimale Paßform, sowie die vorteilhafte Preisgestaltung wurden vom Endverbraucher schon bald als besonderer Vorteil erkannt. Ergänzt wurde dieses Angebot durch Produkte namenhafter Markenhersteller: Mäntel, Langjacken, Blousons, Hemden, Krawatten, Pullover sowie modische Hosen. Bei allen Angeboten haben die Zwischen- und Übergrößen schon immer einen besonders guten Absatz gezeigt.
Frau Agnes Meyers (geb. Beys), scheidet durch Tod am 24.04.1997 im Alter von 99 Jahren aus der Firma aus.
Die Firma Ludw. Montanus GmbH & Co. KG feiert 100 jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass werden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen organisiert um diesen Anlass zu feiern.
Das Geschäft in der Kurbrunnenstraße 18 erhält 2012 einen neuen Look. Neuer Fußboden, neue Wände Decke und ein neues Lichtkonzept geben dem Laden einen modernen, freundlich einladenen Charakter.
Die Firma Ludw. Montanus ist durch die Fortführung durch Ronja Meyers und Joscha Meyers schon seit 4 Generationen bei Familie Meyers. Lange Erfahrung und fundierte textile Ausbildung bilden den Grundstein für die hochwertige Qualität der Produkte und die kompetente Beratung im Hause Montanus.